Die Geschichte der Familie Niggl

 

Vogtareuth

Wappen Vogtareuth Vogtareuth, ein kleines Dorf am rechten Innufer auf halber Strecke zwischen Rosenheim und Wasserburg, blickt als Propstei des ehemaligen Benediktinerklosters St. Emmeram in Regensburg auf eine reiche geschichtliche Vergangenheit zurück. Am 9. Juni 959 ist Reut zum ersten Mal urkundlich genannt. Damals weilte Abtbischof Michael von Regensburg (942–972), ein tapferer Mitstreiter in der Schlacht auf dem Lechfeld, am königlichen Hoflager in Rohr. Auf seine Fürbitte bestätigte Otto der Große dem Kloster St. Emmeram den Besitz einiger Güter zu Reut am Inn im Sundergau die schon vorher ein gewisser Graf Warmunt den Mönchen zur Mehrung ihrer Nahrung und zu seinem eigenen Seelgerät überlassen hatte. Die Schenkungsurkunde betraf aber nicht nur die dorfmäßige Siedlung sondern spricht von angebautem und unangebautem Land, von Hofstätten und Oekonomiegebäuden, von Wiesen, Weiden, Wäldern Mastrevieren, von Jagd- und Fischrecht, von Urfahrn, stehenden und fließenden Gewässern, von Mühlen und Mühlstätten, von Leibeigenen beiderlei Geschlechts, von Barschalken, Zeidlern und Zöllen. Dieser ansehnliche Besitz der Regensburger Abtei blieb über die Jahrhunderte natürlich nicht unangefochten. Die wiederholten Bestätigungsurkunden sprechen eine deutliche Sprache, sie bezeugen den Kampf, den St. Emmeram auch um diese Güter zu führen hatte, und lassen als Hauptgegner die Bischöfe von Regensburg erkennen.

Erst mit dem Regensburger Reichsdeputationshauptschluß von 1803 änderten sich die Besitzverhältnisse: Zunächst wurde Vogtareuth dem neu geschaffenen Kurfürstentum Aschaffenburg und Regensburg einverleibt. Dieses Fürstentum existierte aber nur sieben Jahre und fiel im Jahre 1810 an Bayern. Mit der Übergabe der Propstei an das Rentamt „Rosenheim in Aibling“ am 23. November 1811, waren die Reuter Bauern dann – nachdem sie 850 Jahre unter dem Krummstab gelebt hatten – endgültig bayrische Untertanen geworden [3].

Metzger Matthias I.

Hier in Vogtareuth lebten die beiden ältesten uns bisher bekannten Mitglieder der Familie: der Metzger Matthias Niggl mit seiner Frau Elisabeth.

Ausschnitt aus dem Stammbaum der Vogtareuther Metzgerfamilie Niggl.

Ausschnitt aus dem Stammbaum der Vogtareuther Metzgerfamilie Niggl. Matthias und Elisabeth Niggl sind die ältesten
uns bisher bekannten Familienmitglieder. In der Abbildung wurden nur diejenigen Personen dargestellt, die im folgenden
näher beschrieben werden. Die direkten Vorfahren des Freilassinger Zweiges der Familie wurden blau gekennzeichnet

Da die Vogtareuther Kirchenbücher erst um 1650 beginnen, sind die Taufeinträge und damit die Geburtsdaten der Beiden nicht überliefert, allerdings findet man in den Jahren 1655 bis 1668 die Taufeinträge ihrer Kinder. Nehmen wir nun an, dass Matthias und Elisabeth ca. 25jährig heirateten und ihre Kinder bald darauf geboren wurden, können wir schließen, dass Matthias und Elisabeth ungefähr 1630 das Licht der Welt erblickten.

Doch was war das für eine Zeit, in die die Beiden hineingeboren wurden? In Deutschland wütete seit mehr als 10 Jahren der Dreißigjährige Krieg. 1631 legte eine entfesselte Soldateska unter dem bayerischen General Tilly das protestantische Magdeburg „für die katholische Sache“ in Schutt und Asche. Gustav Adolf Dabei kam es zu einem Massaker, das Abscheu und Entsetzen in ganz Europa auslöste. Sicher erreichten die schrecklichen Nachrichten, die damals über 20 Zeitungen, 41 illustrierte Flugblätter und mehr als 200 Pamphlete verbreitet wurden, auch Vogtareuth. Kurz nachdem die katholische Seite Magdeburg zerstört hatte, begann der protestantische Schwedenkönig Gustav Adolf seinen Feldzug quer durch Deutschland bis nach Bayern. Hier im katholischen Stammland verwüstete die schwedische Armee das Land, sie folterte, brandschatzte, vergewaltigte und mordete die Bevölkerung. Dabei war diese Vernichtungswelle nicht das Werk undisziplinierter Krieger sondern „der König hatte sie bewusst losgelassen, er wollte den Totalruin des Landes östlich des Lech“ kommentiert der Biograph Felix Berner. Auch wenn die schwedischen Truppen schlussendlich den Inn nicht  überschritten, mussten die Bewohner der Gegend unsägliches Leid ertragen, denn auch die Söldner im eigenen Land gingen alles andere als zimperlich mit der Bevölkerung um. So wurden die Landsleute zum Bau von Lagerhütten und Schanzanlagen verpflichtet, sie mussten den stationierten Soldaten Quartier und Nahrung gewähren und zudem eine Kriegssteuer entrichten. „Ach wie mancher vergoß die heisen Trenen darube, bis wir es zusamen brachten. Was noch an Vieh irgent in einem Dorf, das name sie und fraßens“ schreibt Caspar Preis in seiner Chronik [4].

In dieser schrecklichen Zeit erwachsen geworden, heirateten Matthias und Elisabeth irgendwann um das Jahr 1650. Ein entsprechender Kirchenbucheintrag, der wahrscheinlich auch Aufschluss über die Herkunft des Brautpaars und seine Eltern geben würde, konnte bisher aber nicht gefunden werden. 1655 bei der Taufe ihrer Tochter Barbara wird Matthias jedenfalls als Lanionis de Vogtareit d.h. als Metzger zu Vogtareuth bezeichnet. Ob er damals die Metzgerei des Vaters übernommen oder von auswärts in den Betrieb eingeheiratet hatte, konnte noch nicht ermittelt werden. Möglicherweise war Matthias aber mit dem um 1590 geborenen Hans Niggl, Metzger im nur wenige Kilometer entfernten Höslwang, verwandt. Genauer werden sich die damaligen Verwandtschaftsverhältnisse wohl nicht mehr klären lassen.

Matthias und Elisabeth hatten die folgenden Kinder:

  1. Christoph (*1653)
  2. Joseph (*1654)
  3. Barbara (1655–1655)
  4. Barbara (1656–1656)
  5. Barbara (*1657)
  6. Georg (1663–1663)
  7. Anna (*1664)
  8. Margaretha (*1666)
  9. Matthias (1668–1729)

Vier ihrer Kinder starben bereits kurz nach der Geburt, von den überlebenden Töchtern Barbara und Margaretha ist uns noch nichts bekannt und von Matthias wird weiter unten noch die Rede sein. Von den beiden Söhnen Christoph und Joseph sind leider keine Taufeinträge erhalten geblieben, so dass ihre Geburtsdaten lediglich geschätzt wurden. Allerdings ist von den beiden folgendes überliefert:

Joseph heiratete am 10. November 1681 in Vogtareuth Ursula Wilhelm, mit der er zwei Söhne hatte: Wolfgang ( 1681) und Ambrosius ( 1682). Bei der Geburt dieser Kinder war Joseph bereits Metzger in Egglham einem kleinen Weiler ganz in der Nähe von Vogtareuth. Die Söhne Josephs scheinen später jedoch weggezogen zu sein. Jedenfalls finden sich weder ihre Hochzeits- noch ihre Sterbeeinträge in den Vogtareuther Matrikeln.

Christoph heiratete 1686 seine Frau Maria. Ihre Hochzeit fand ebenfalls in Vogtareuth statt, wo Maria auch zwei Töchter zur Welt brachte (Anna 1686 und Rosina 1688). In den entsprechenden Einträgen der Tauf-Matrikel wird Christoph wie seine Brüder Matthias und Joseph als Metzger bezeichnet. Wahrscheinlich arbeitete er zunächst noch in der elterlichen Metzgerei, zog nach der Geburt der Töchter aber aus Vogtareuth fort um einen eigenen Betrieb zu gründen. Über den weiteren Verbleib dieser Familie ist uns noch nichts bekannt.

Ihre Mutter Elisabeth Niggl starb am 2. August 1688, ihr Vater Matthias folgte ihr zwei Jahre später am 7. Oktober 1690.  

Matthias II.

Matthias Niggl, der jüngste Sohn der Vogtareuther Metzgerfamilie wurde am 12. Oktober 1668 geboren und heiratete am 27. November des Jahres 1690 seine Frau Anna ( 1667), eine Tochter von Wolfgang und Barbara Lamminger. Vom Leben des Matthias und der Anna ist uns bisher nur sehr wenig bekannt. Wir wissen lediglich, dass die Beiden die elterliche Metzgerei in Vogtareuth übernommen haben und die folgenden Kinder hatten.

  1. Anna (*1689)
  2. Wolfgang (1695–1775)
  3. Maria (*1696)
  4. Maria Barbara (*1698)
  5. Ursula (1700–1703)
  6. Andreas (*1701)
  7. Barbara (1703–1704)
  8. Maria Magdalena (*1707)
  9. Johannes (1710–1711)

Auch von den Kindern von Matthias und Anna starben drei bereits sehr bald. Eine so hohe Kindersterblichkeit war damals jedoch nicht ungewöhnlich. So schreibt zum Beispiel Karl von Leoprechting noch 1855 in seinem ‚Lechrain‘  über die Situation der Kinder in Bayern: „Kinder sind ein Segen Gottes, kommen ihrer viele, wird der Segen leicht zu groß. Daß die Armen mehr damit heimgesucht werden als die Reichen, ist bekannt. Gar mancher vermögliche Bauer jammert vergebens nach einem Stammeserben, während bei seinem Nachbarn dem Leerhäusler es von kleinen hungrigen Mäulern wimmelt. Im Durchschnitt werden jedoch viele Kinder erzeugt, man darf sogar ein volles Dutzend auf eine Ehe rechnen. Das erste und zweite Kind, besonders wenn ein Knabe darunter, sehen die Eltern gerne, aber alle, welche nach diesen kommen, werden nicht mehr freudig bewillkommnet. Uebrigens bleiben von diesen vielen Kindern wenige, man darf ihrer höchstens vier auf das Dutzend annehmen, die anderen himmeln meist schon sehr früh. Bei kleinen Kindern, die sterben, hat man selten großes Leid, ist ein schöner Engel im Himmel, wir haben noch genug an den übrigen. Stirbt aber ein größeres Kind, das bald bei der Arbeit an die Hand gehen könnte, so ist das Bedauern allgemein: es hat schon so viele Arbeit und Mühe gekostet, nun war alles umsonst, lieber hätte eines von den Kleinen gehimmelt.“ [5] (S.235)

Als Todesursache geben die Kirchenbücher meist Fraisen an. Diese Krankheit, die heute nicht mehr vorkommt, wurde durch Kalk- und damit Vitamin- D Mangel hervorgerufen. „Froaselnde“ Säuglinge verdrehten die Augen und bekamen krampfhafte Zuckungen. Grund für die Krankheit waren die ununterbrochenen Schwangerschaften der Mütter. Zum Knochenaufbau des Kindes wird Kalk benötigt der dem Körper der Mütter entzogen wird. Für das erste und zweite Kind reichte die Reserve der gesunden Mutter, bei weiteren Geburten im Jahresabstand entstand Kalkmangel und die Kinder hatten kaum mehr Überlebenschancen. Die alljährliche Geburt eines Kindes kann damit nur als Vergeudung von Lebenskraft der Mutter bezeichnet werden, da auf diese Weise nicht wirklich Nachwuchs erzeugt wurde, sondern nur „Engerl“. Die Putten, Kinderfiguren, die sich um die Barock Altare in Bayern tummeln, sind als Darstellung der gestorbenen Säuglinge zu verstehen. Besuchte eine frühere Familie die Kirche, so traf sie hier ihre gestorbenen Kleinkinder wieder und konnte jedem Putto seinem Namen geben [6].

Doch zurück zu den Kindern von Matthias und Anna. Von ihren Söhnen überlebten nur Wolfgang und Andreas das frühe Kindesalter. Wolfgang, der erstgeborene Sohn, wird später die Metzgerei in Vogtareuth weiterführen und Andreas wird nach Mauerkirchen bei Endorf heiraten. Dort wird er eine mehrere Generationen überdauernde Berufstradition von Gastwirten und Brauern gründen. Bevor wir uns aber mit diesem, für die Geschichte der Freilassinger Niggl so wichtigen, Mauerkirchner Wirt beschäftigen, wollen wir zunächst den in Vogtareuth ansässig bleibenden Zweig der Familie ein wenig weiter verfolgen.

Wolfgang, Lanio Hofmarchialis

Wolfgang wird in den Kirchenbüchern als lanio Hofmarchialis d.h. als Metzger der Hofmark bezeichnet. Wir können also davon ausgehen, dass Wolfgang die Metzgerei von seinem Vater Matthias übernommen hatte. Zu der Vogtareuther Metzgerei gehörte damals noch das „Metzgergütel“, das am Ende des 56 Häuser zählenden Dorfes lag. Der zu dem Häuschen gehörende Grund mochte vielleicht 10 Tagwerk betragen haben. Interessant ist schließlich noch, dass Wolfgang manchmal als Zeuge des Hofmarkgerichts vorkommt, er galt also jedenfalls als angesehener Mann [7].

Um 1730 heiratete Wolfgang seine erste Frau Barbara mit der er die Kinder Thomas, Anna und Salome hatte. Thomas starb nur 3 Wochen nach seiner Geburt im Januar 1732. So wie Thomas, überlebte auch Salome die Geburt nur kurz (†1733). Von Ihrer Schwester Anna (*1733) ist kein Sterbeeintrag verzeichnet, sie scheint das Kindesalter also überlebt zu haben und wird später wohl weggezogen sein. Barbara, die erste Frau Wolfgangs muss kurz nach der Geburt ihrer Töchter verstorben sein, auf jeden Fall heiratete Wolfgang am 18. April 1735 seine zweite Frau Anna. Die Kinder der Beiden sind nachfolgend aufgeführt:

  1. Anna Maria (*1738)
  2. Joseph (*1741)
  3. Monika (*1742)
  4. Wolfgang (*1744)
  5. Salome (*1750)

Ihr erstgeborener Sohn Joseph blieb zunächst in Vogtareuth wo er die Metzgerei fortführte. Am 17. November 1777 heiratete er dann Maria Stieler, eine Tochter des Weishamer Saliters Johannes Stieler und seiner Frau Catharina Stumbeck. Von den Salitern, einem heute ausgestorbenen Beruf, erfahren wir bei Riepl das folgende: „Saliter gruben im Auftrag des bayerischen Landesfürsten und deshalb unter obrigkeitlichem Schutz in Ställen und Wohnungen nach Salpeter und schabten diesen von Bohlen und muffigen Mauern.“ [8] Weil sie bei dieser unappetitlichen Arbeit die Bohlen oft rücksichtslos aus den Böden rissen, waren sie bei der Bevölkerung verständlicherweise verhasst. Der so von den Salitern gewonnene Salpeter wurde vor allem für die Herstellung von Schießpulver gebraucht.

Joseph und Maria hatten mehrere Kinder von denen uns an dieser Stelle aber nur der berühmte und im folgenden ausführlich beschriebene Optiker Joseph Niggl (1778–1835) interessiert.

Der Münchner Optiker Joseph Niggl

Wie gerade erwähnt, wurde aus dem Vogtareuther Metzgersohn Joseph Niggl ein recht geschickter Optiker, der um die Jahrhundertwende nach München zog um dort zu arbeiten. Einer größeren Öffentlichkeit bekannt, wurde Joseph einerseits durch seine Freundschaft mit dem berühmten Straubinger Wissenschaftler Joseph von Fraunhofer (1787–1826) und andererseits durch seine gewissenhaft angefertigten Linsen, Brillen und Spezialinstrumente. Über Joseph Niggl erschienen in der optischen Fachliteratur des 19. und 20. Jahrhunderts einige lesenswerte Veröffentlichungen. Zunächst aber sei aus einer Biographie des Joseph von Fraunhofer zitiert, in der auch sein persönliches Verhältnis zu unserem Joseph Niggl beschrieben wird. Niggl und Fraunhofer lernten sich während der Lehrjahre Fraunhofers (1798–1804) beim Münchner Glasschleifer Philipp Weichselberger kennen [9]:

Benediktinerkloster Rott am Inn Am 28. Dezember 1778 wurde Joseph Niggl in Vogtareuth geboren, ein Dorf in der Nähe von Wasserburg am Inn. Um die Jahrhundertwende siedelte sich die Familie in Rott am Inn an, wo der junge Niggl im dortigen Benediktinerkloster so etwas wie eine Grundbildung in Optik bekommen hat. Das Kloster besaß eine Sternwarte und vieles spricht dafür, daß hier Niggl Gelegenheit hatte, optische Geräte im Gebrauch näher kennenzulernen und auch selbst Linsen zu schleifen. Mehr Bedeutung als für die klösterliche Sternwarte dürfte die Kunst des Glasschleifens allerdings für die Anfertigung von Brillengläsern gehabt haben. Die gelehrten Patres in Rott und benachbarten Klöstern waren dafür Abnehmer. Mit der Fertigkeit des Brillengläserschleifens versuchte Niggl nach dem Rotter Aufenthalt seinen Lebensunterhalt in München zu verdienen.

Alles in allem kein aufregender Bildungsweg. Typisch für die Zeit das Anlernen bestimmter Arbeitsgänge ohne gründliche Einführung in die dazu gehörenden theoretischen Kenntnisse. Gute Optiker waren in Deutschland im ausgehenden 18. Jahrhundert selten. Und das obwohl Interesse für die Naturwissenschaften in den Salons der Gesellschaft bestand und Adelige und reiche Bürger ein gut ausgestattetes physikalisches Kabinett gerne mit Stolz herzeigten. Es gab berühmte Instrumentenmacher in Frankreich, den Niederlanden und England. Auch in Deutschland gab es einige bekannte Namen. Die herausragenden Persönlichkeiten bestätigen aber nur die Regel, daß ideenreiche Optiker und Mechaniker selten waren.

Für Joseph Niggl war die Verbindung zu den Rotter Benediktinern sicher auch in München noch ein Gewinn. Er konnte seine handwerkliche Befähigung im Umgang mit Glas vor dem Astronomen und Mathematiker Professor Ulrich Schiegg (1752–1810), selbst ein Benediktiner, unter Beweis stellen. Mit dem Prädikat „talentvoller Optiker“ empfahl Schiegg Joseph Niggl an Utzschneider und Reichenbach weiter, die 1804 im Begriff standen zusammen mit Liebherr eine Firma zur Herstellung feinmechanisch-optischer Meßwerkzeuge zu gründen.

Die Sonntage die Joseph Fraunhofer in den Jahren 1801 bis 1804 bei Niggl verbracht hatte, haben sicher dazu beigetragen, Fraunhofers praktische Ausbildung zu fördern. Er hatte in Niggl einen Partner, der nach allen Beschreibungen bei der Arbeit ein sehr gründlicher Mann gewesen sein muß. So gründlich, daß er später als er bei Utzschneider und Reichenbach wieder ausschied und sich selbständig machte, darüber nicht selten das Geldverdienen vergaß. Er war das, was man einen Tüftler nennt, und wohl auch etwas schwierig im Umgang mit seinen Mitmenschen. Das Ein-Mann-Unternehmen von Niggl stand im Schatten der berühmten Unternehmen von Utzschneider, Reichenbach und Fraunhofer. Trotzdem ist es bezeichnend, daß der Name Niggl über die Landesgrenzen hinaus einen guten Klang hatte. Neben Brillen stellte er Operngläser her und auf Bestellung verschiedene Spezialgeräte. Soweit Günter Roth über Joseph Niggl.

1923 erschien in der Central-Zeitung fuer Optik und Mechanik ein Artikel des Generalarztes Dr. med. et phil. A. Seitz über Joseph, der im folgenden gekürzt wiedergegeben wird [7]:

Der bayrische Geschichtsschreiber Westenrieder schrieb 1789 folgendes: „Wenn ein Baier etwas Vortreffliches zu Stande bringt, so sehen es die andren an. Und, es ist auch gut gemacht sagen sie, gehen davon, und lassen sich nicht einfallen, aus dem Mann mehr als aus sich selbst zu machen. Und wenn nicht Fremde kommen, die den Gelehrten und den Künstler ausmachen, die Inländerwerden es der Welt selten sagen, daß er vorhanden sey.“Wenn nun diese Worte Westenrieders dem bayrischen Mechaniker Gallmayr, seinem Zeitgenossen, galten der automatische Figuren (Androiden) anfertigte und daneben ein höchst geschickter Uhrmacher war, so darf ich sie in gleicher Weise für den Optiker Niggl in Anspruch nehmen.

Josef Niggl wurde zu Vogtareuth geboren, einem Dorf in der Nähe von Wasserburg am Inn (Oberbayern). Es ist anzunehmen, daß Josef die dem väterlichen Hause angrenzende Schule unter dem damaligen Lehrer Drum besuchte. Um das Jahr 1800 verzog die Familie mit ihrem erstgeborenem Sohne Josef aus unbekannten Gründen nachdem nicht allzuweit entfernten Rott am Inn, wo sich damals im Kloster Rott eine angesehene Benediktinerniederlassung befand. Dort scheint sich der junge Niggl unter der Leitung eines gelehrten Benediktiners der Optik zugewandt zu haben, denn wir finden später die Angabe [10], daß Niggl auf der sogenannten Sternwarte des Klosters Gelegenheit hatte, sich mit den Anfangsgründen der Optik vertraut zu machen. Alles weitere von dieser Zeit Niggls fehlt, und wir erfahren nichts über die Ausbildung des jungen Mannes zum Optiker oder wie man damals sagte, zum Brillenschleifer. Man kann eben nur vermuten, daß Niggl im Kloster Rott die Kunst des Glasschleifens erlernte und vielleicht für die Geistlichen Brillengläser anfertigte. Wir finden ihn aber als fertigen Fachmann in München wieder und stützen uns nochmals auf Utzschneiders oben angeführten Bericht. Gleich nach der Gründung des mathematisch-mechanischen Instituts von Utzschneider, Reichenbach und Liebherr am 20.8.1804 wurde Niggl als „talentvoller Optiker“ in die Werkstätte eingeführt.

Wenn auch die gleichzeitigen und späteren Berichte Niggl als gesuchten Glasschleifer und umsichtigen Mann bezeichnen, so war es doch andernteils bekannt, daß er nur dann und wann ein gutes Fernrohr zusammenbrachte, und alles vom Zufall abhing. 1807 riet Prof. Schiegg dem jungen Fraunhofer, sich Utzschneider zwecks Verwendung als Optiker vorzustellen. Da Utzschneider wohl einsah, daß eine wissenschaftliche Kraft den unsicheren Empiriker Niggl ersetzen müsse stellte er Fraunhofer neben Niggl an.

Fraunhofer demonstriert sein Spectroskop Wenn nun auch Fraunhofer anfangs nur in untergeordneter Stellung in Utzschneiders Werkstätte unterkam, so ist es doch zu verstehen, daß er sich unter Schieggs Anleitung rasch weiterbildete und den bloßen Empiriker überflügelte. Niggl mag dadurch in den Hintergrund gedrängt und verärgert worden sein, jedenfalls zog er sich freiwillig von dem Werke zurück und ließ sich in München als selbständiger Geschäftsmann nieder. Sein Wirken bei Utzschneider fällt nur in die Jahre 1806–1807.

Wir kommen nun zu der Zeit der selbständigen Tätigkeit Niggls in München und wieder versagen hier fast alle Quellen. Ueber seine geschäftliche Tätigkeit wissen wir, daß in seiner Werkstatt vielfach Operngucker, meist einäugige Handröhrchen angefertigt wurden.

Vom Leben Niggls ist uns indessen eine so ausführliche und treffende Schilderung überliefert worden, daß wir uns daraus ohne weiteres die Persönlichkeit Niggls vorzustellen vermögen. Es war der Schriftsteller und Redakteur August Lewald (1792–1871), ein Verwandter von Fanny Lewald und ein Freund Richard Wagners, der Niggl in seiner Behausung aufsuchte und uns davon folgenden Bericht lieferte [11]:

Der Brillenschleifer

Brillenschleifer und Artilleristen flößen mir eine ganz eigene Art von Respekt ein, die beiden größten Menschen unserer Zeit sind aus ihnen hervorgegangen, der Riese Gedanke und der Riese Tat, Spinoza und Napoleon. In München sind die Brillenschleifer berühmter geworden als die Artilleristen; Fraunhofer kennt jedermann, indeß niemand nach dem Verfertiger des Feuerwerks auf der Oktoberwiese sich erkundigen mag.

Zu dieser Schilderung bringt mich aber eigentlich der Tod des berühmten Optikers Jecker in Paris. Ich kannte Jecker wohl, der sich selbst, den Parisern zu Gefallen Jeckèr zu nennen pflegte, obgleich er ein wackerer Schweizer war. Glücklich das glänzende Talent, das auf dem Boulevard geboren wurde, oder dem das Schicksal dahin den Weg zeigte; es wohnt in schönen Häusern, es sieht sich gesucht und geehrt und hat nichts nötig, als seinen Namen auf die Mauer zu schreiben, um jedem Vorübergehenden Bewunderung einzuflößen. Es findet einen vortrefflichen, gemachten Weg, eine Eisenbahn, eine Dampfmaschine; alles ist bereit, es zu heben und zu fördern, die ganze Welt richtet ihre Blicke darauf hin, ein französischer Journalist setzt die Posaune an, und Europa widerhallt den Ton um vieles verstärkt.

O mein guter Niggl! Und was ist Dein Loos! Wie wenig wird Dein Namegenannt, wenn Du gleich schönen und häßlichen Augen Hilfe und Trost spendetest! Und kennt man Deinen Namen an den Ufern der Themse oder der Seine, so war es die Gewinnsucht der Kaufleute, die ihn verbreitete. Niggl gilt soviel als vortrefflich im Bereiche der geschliffenen Gläser; man verlangt einen Niggl, wenn man gesonnen ist, es auf zehn Guineen nicht anzusehen. Das erste mal sah ich Niggl in einem Galanterieladen. Ein kleiner, grauer Mann, sehr dürftig angezogen, gebeugt, mit niedergeschlagenen Blicken. Er hatte die Hände auf den Rücken gelegt und ging auf und ab, ohne meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, bis daß der Herr des Ladens ihn ziemlich barsch anfuhr: „Was treiben Sie hier den ganzen Vormittag, Niggl? Wär’s nicht gescheiter, Sie gingen nach Hause und arbeiteten?“ Der Mann blieb nun stehen, hob die Blicke schwer und seufzte ganz leise. „Nicht war? Sie brauchen Geld?“ fragte der andere. Der Mann nickte ernst und senkte den Blick sogleich wieder. „Wieviel wollen Sie?“ Der Mann hob fünf Finger in die Höhe, ohne den Blick zu heben. „Drei sind auch genug für heute,“ sprach der Inhaber des Ladens und, während er das Geld aus dem Beutel nahm, fügte er noch hinzu: „Wann aber bekomm’ ich mein Glas?“ Der Mann empfing drei Zwanzigkreuzerstücke und ging, ohne Auskunft zu geben aus der Türe.

„Sie glauben nicht, was er für ein Narr ist“, fuhr der Ladenbesitzer fort,  „neulich empfange ich einen Brief mit Geld für ihn. Ich lasse ihn rufen, um ihm denselben einzuhändigen. Gleichgültig liest er ihn, faltet ihn wieder zusammen, schreibt einige Zeilen, siegelt das Geld hinein und bittet mich, es auf die Post zu schicken. Es waren 10 Louisdors, die ihm Graf S. sandte, der ein von ihm erkauftes Glas zerbrochen hatte und ein neues verlangte. Niggl schrieb ihm kurz, er habe keines fertig, und es sei ihm jetzt nicht möglich, ein ähnliches zu verfertigen. Was sagen Sie dazu? Da haben Sie den ganzen Mann.“ „Den muß ich kennen lernen“ sagte ich schnell, „schon längst wünsche ich ein Glas von ihm, und da gehe ich lieber zu ihm selbst anstatt es von Ihnen zu kaufen.“ Die Kreuzkirche Nachmittags desselben Tages konnte man mich von Haus zu Haus in der Gegend der Kreuzkirche wandern sehen, um die Wohnung des berühmtesten Optikers des Kontinents aufzusuchen. Kein Schild, kein Name leitete mich; die Nachbarschaft wußte mir keine Auskunft zu geben. So trat ich auf gut Glück in eines der kleinsten Häuser, tappte manche finstere Stiege hinauf, öffnete viele Türen, die Armut und Elend genug verschlossen, bis mich endlich der Zufall an eine Türe führte woran ein Zettel geheftet war auf dem zu lesen war: Joseph Niggl, Optiker. Ich schellte; ein altes Weib machte auf. Es war Niggls Köchin. Ich trat in die Stube; sie war klein, niedrig, kalt. Auf dem einzigen Stuhl saß der Mann, den ich suchte. Vor ihm ein Tischchen mit Büchern, Brillengläsern und einigen Instrumenten. Mein Besuch schien ihn angenehm zu befremden, weil nur selten wohl Leute zu ihm kamen um von ihm selbst zu kaufen. Ich sagte ihm meinen Fall. Er führte mich zum Fenster und blickte mir scharf und lange in die Augen. Hierauf fragte er mich um Beschaffenheit und Eigenheiten meiner Sehwerkzeuge mit großer Umständlichkeit, und als ich ihm bemerkte, er sei ein ganzer Augenarzt, lächelte er und sprach: „Ein halber wohl“. Er trat mit einem Schächtelchen unter dem Arme zu mir heran. Es waren Brillengläser darin, zwei davon hielt er zwischen den Fingern. Er öffnete ein Buch, und ich mußte ihm vorlesen, indem ich durch die Gläser sah. So probierte er es mit mehreren, dann überreichte er mir zwei und sagte zu mir in seiner bayrischen Mundart: „De taug’n Ihm; ’s Gstell können’s bei’n Vaccans oder überall dazu kauf’n. Denn meine heißen nit viel und für so ein’n Herrn schon gar nit.“ Ich legte ihm das verlangte Geld auf den Tisch und verließ den Mann.

Die plumpe, unansehnliche Brille, welche ich jetzt noch trage, und die mir treffliche Dienste leistet, ist ein echter Niggl, so echt wie alle, die in London und Paris dafür verkauft werden. –Sie ist mir wert, meine Brille!– Und doppelt ist sie mir’s, weil sie mir einen echten deutschen Charakter vergegenwärtigt.

Diesem Bilde etwas hinzuzufügen, hieße es beeinträchtigen. Außer den anerkennenden Worten Lewalds fanden sich aber noch mehrere andere rühmende Hinweise auf Niggls Tätigkeit und seine Erzeugnisse. So erschien in dieser Zeitschrift, Jahrgang 1916, Bd.37 am 10. April auf S. 153 die folgende kurze Bemerkung: Einen von Niggl, einem geschickten Glasschleifer in München verfertigten Polarisationsapparat erhielt Goethe 1818 in Karlsbad als Geburtstagsgeschenk von J. S. C. Schweigler (1779–1857). Der Apparat scheint Goethes Zufriedenheit erworben zu haben, denn er bestellte sich – noch als 80jähriger– durch Vermittlung des Malers Stieler am 28.12.1829 einen zweiten Polarisationsapparat.

Josef StielerÜber diese Angelegenheit lies sich folgendes ermitteln. Der vielseitige Dichter beschäftigte sich bekanntlich u. a. mit optischen Problemen und besonders mit der Farbenlehre; hierzu mußte auch Niggl ein Instrument liefern und zwar durch Vermittlung des Hofmalers Josef Stieler. Selbstverständlich besprachen der Verfasser der Farbenlehre und der Maler diesen Gegenstand, und auch in Briefen an Stieler ist davon die Rede. Bei dieser Gelegenheit erfahren wir nun von dem Optiker Niggl. In dem ersten Brief an Stieler vom 20.11.1828 schreibt Goethe: „Und nun zum Schluß noch ein Auftrag, der Sie selbst interessieren wird; in München lebt ein Optikus Namens Nickl, welcher die Glasplättchen und Kuben nicht weniger die Maschinen wodurch jene Erscheinungen bei der Spiegelung hervorgebracht werden, sehr gut brauchbar zu verfertigen weis; möchten Sie sich bei ihm erkundigen, ob er dergleichen vorrätig hat? oder auf Bestellung verfertigt? oder er irgend die Preise anzeigen möchte, wofür er dergleichen Apparat abzulassen geneigt wäre? Es ist der Mann, der Ihnen das weiße und schwarze Kreuz, für das Sie sich bei mir interessierten, am besten darstellen kann.“

Stieler scheint dann die nötige Auskunft gegeben zu haben, denn am 26. Januar 1826 schreibt ihm Goethe: „Manchmal, wertester Mann, mach ich mir Vorwürfe, da ich Sie um dieses oder jenes Geschäft ersuche und Sie von Ihren wahrhaft würdigen und allgemein erfreulichen Arbeiten auch nur auf einen Augenblick abziehe; aber Ihre Gefälligkeit gibt mir hierzu Mut und eine so lang genossene Unterhaltung frischen Antrieb. Erlauben Sie also, daß ich auf einem beiliegenden Blättchen Herrn Nickl, den geschickten Optiker um die Fertigung des bewußten Instrumentes ersuche“

In einem Brief vom 26. Juni 1829 schreibt Goethe dann: „Veranlassen Sie den Herrn Nickl, das Instrument, wenn es fertig ist, nur alsbald abzuschicken.“ Und am Schlusse des letzten bekannten Briefes an Stieler vom 28. Juli 1829 fügt Goethe nach seiner Unterschrift noch hinzu: „Mit Vergnügen habe ich zu melden, daß das optische Instrument glücklich angelangt ist und von der künstlerischen Sorgfalt des Verfertigers das beste Zeugnis gibt. Es ist 14 nicht Josef Stieler allein in der Hauptsache dem früheren vollkommen gleich, sondern es sind auch die angebrachten Veränderungen wahrhafte Verbesserungen. Die Eleganz der Arbeit ist lobenswürdig, indem sie nur das Notwendige in ein besseres Licht setzt. Auch waren alle Teile sorgfältig in der Kiste befestigt, und die einzelnen Leistchen außer dem Leim mit Stiftchen versehen: nur bei den abgeschärften Stücken, welche den Spiegel trugen, hatte man sich auf die Haltbarkeit des Leims verlassen und das Stiftchen nicht angewendet; ein solches Leistchen jedoch war abgesprungen und der Spiegel heruntergefallen, deshalb denn auch, da vor der Eröffnung in dem Kistchen etwas klapperte, man einigermaßen in Sorge war. Glücklicherweise jedoch ist durch diesen Zufall nicht der mindeste Schaden geschehen, und ich würde davon gar keine Meldung tun, wenn ich nicht überzeugt wäre, daß dem sorgfältigen Künstler selbst durch diese Bemerkung einiger Gefallen geschehe. Da weder Brief noch Rechnung beilag, so wartete ich eine kurze Zeit, wünsche aber durch Gegenwärtiges zu erfahren, wie viel ich für diese schöne Arbeit schuldig geworden, welches alsbald abzutragen ich bereit bin.“

Aus dem Goetheschen Briefwechsel erkennen wir wie aus dem Lewaldschen Berichte wieder die Charakterzüge Niggls: Gewissenhaftigkeit in der Arbeit, zu der er aber nur zeitweilig, wohl wenn die Not zu hause gar zu heftig oder der Schnupftabak zu Ende war, sich mit Energie hingezogen fühlte; auf den Erwerb legte er zu wenig Wert und hat sich wohl nie zu einem geordneten Finanzwesen aufgeschwungen. In wechselnden Verhältnissen wird Niggl seinem Ende entgegengegangen sein; er erlag der Tuberkulose, ein Opfer seines Berufes ebensowohl wie seiner mangelhaften häuslichen Zustände. Der Eintrag im Kirchenbuch zu St. Peter lautet: Niggl, Josef, Optiker, geb. von Vogtareuth, L.G. Rosenheim, 55 J. alt, an Abzehrung (Dr. Lingel). † 24. Oktober 1835 h(ora) 9 vesp(ere);sep(ultus) 26ten hujus h. 2 1/2 pom. (post meridiem) Kropf Cooperator. 26 / Kreuzstr. 31/I.

Niggl wurde in einem Reihengrabe (jetzt Armengrab genannt) beerdigt und zwar Sektion 9, Reihe 3, Nr. 36 des alten südlichen Friedhofes; nach 20 Jahren war dieses Grab schon von anderen belegt; späterhin (20.9.1870) wurde es von einem Pflastermeister Pauli als Familiengrab angekauft und damit jede Erinnerung an Niggl auf dem Kirchhofe ausgelöscht.

Dieser ausführlichen Darstellung Seitz’ sei nur noch hinzugefügt, dass einer der Polarisationsapparate Niggls in der Abteilung „Optik“ des Deutschen Museum ausgestellt wird und die Nigglstrasse im Münchner Stadtteil Untermenzing nach ihm benannt wurde.

Literaturverzeichnis